Nach dem Vergewaltigungsvorwurf gegen den Wikileaks Gründer Julian Assange, beteuert zuminderst die ganze Internetcommunity seine Unschuld. Schuld sind die USA und wenn nicht die, dann das schwedische Rechtssystem, welches angeblich Sex ohne Kondom als Vergewaltigung definiert.
Zu letzterem: das ist völliger Schwachsinn.
Eine Vergewaltigung ist auch in Schweden der mit Gewalt oder Drohung erzwungene Geschlechtsverkehr.
Es kommt also auch in Schweden darauf an, dass sich der Mann über die erkennbare Ablehnung der Frau hinwegsetzt und diese zum Sex zwingt. Auf das Motiv der Frau für ihre Ablehnung kommt es dabei nicht an. Ob sie den Mann nicht mag, zu müde ist oder sich mit dem Partner nicht über die Verwendung von Kondomen einigen kann, immer gilt: „No means No“. Wenn ein Kondom platzt, wie es angeblich bei Assange passiert ist, ist das natürlich noch kein strafrechtliches Delikt. Wenn der Mann die Frau dann aber gegen ihren erkennbaren Willen zwingt, den Sex ungeschützt fortzusetzen, dann ist das sehr wohl eine Vergewaltigung. Das deutsche und das schwedische Recht unterscheiden sich da nur in Nuancen.
taz
Zu dem anderen Vorwurf, natürlich ist es nicht normal sein, dass sich Interpol an der Suche eines Sexualverbrechers beteiligt und natürlich haben viele Staaten und Menschen erhebliches Interesse daran Assange mundtod zu machen.
Aber mal ganz abgesehen von der politischen Person Assange, kann dieser Mann durchaus ein Vergewaltiger sein. Bei der ganzen Assange und Vergewaltigungsdiskussion spielt nämlich genau ein alt-bekannter Faktor mit: die Angst der Männer Frauen könnten jeden der ihnen nicht passt, der Vergewaltigung beschuldigen. So läuft das aber nicht. Im Gegenteil, die Dunkelziffer bei Vergewaltigungen ist extrem hoch.
In Fall Assange sind Verschwörungstheorien leicht (und vielleicht auch angebracht) aber dann bitte nicht in alter „Rape Culture“-Mannier wie Wiki:
Medienberichten zufolge werden sexuelle Vergehen von Schwedens Gesetzen im internationalen Vergleich ungewöhnlich weit definiert; Marianne Ny war schon vor dem Fall als „besonders weitgehende Staatsanwältin“ (Die Zeit) aufgefallen.
oder die taz:
Auf einem anderen Blatt steht, ob die Anschuldigungen auch der Wahrheit entsprechen. Dabei ist weniger an eine CIA-Verschwörung als einen privaten Racheakt zu denken.(…) Plausibler ist die Annahme, dass die Frauen sauer wurden, als sie feststellten, dass Assange mit beiden geschlafen hatte. Nach unbestätigten Medienberichten beklagte sich die eine Frau bei der anderen, weil sich Assange nicht mehr bei ihr meldete.
Meiner Meinung nach sollten die Fälle sachlich geprüft werden, statt die Frauen oder die Staatsanwältin irgendwelchen Beschuldigungen auszusetzen. Die Anzeige ist auch nicht erst in diesen Monaten aufgekommen, sondern besteht schon seit August dieses Jahres.