Männer mögen Ritter. Dies wissen wir nicht erst seit unsere allerliebste Frauenministerin „der Welt“ erklärte, dass Jungen lieber Ritterburgen als Schmetterlinge zeichnen.
Nein, dem noch nicht genug, nun fordert ein Focus-Redakteur Männer sollten sich „ritterlich“ gegen den „Gender-Kokolores “ stemmen.
Wer kann, der kann: Ein richtiger Mann möge auf den Gender-Kokolores mit Ritterlichkeit reagieren und keineswegs anfangen, Frauen als Konkurrentinnen zu behandeln
Was männlich ist, haben Frauen immer mitdefiniert, nämlich durch ihre Partnerwahlkriterien. Offenkundig bevorzugten sie jahrhundertelang dominante und aggressive Männer. Inzwischen befinden wir uns freilich in einer Situation, dass immer mehr Frauen wollen, was einst eher Männern vorbehalten war: Macht, Geld, Einfluss, Forschungsmittel, ja sogar Muskeln.
Zu diesem Zwecke gibt es das sogenannte Gender-Mainstreaming. Theoretisch sollen damit ungleiche Chancen zwischen den Geschlechtern abgebaut werden. Praktisch werden Frauen, weil angeblich diskriminiert, nach Kräften gefördert und Männer benachteiligt.
Genau, Frauen wollten über Jahrhunderte lang verprügelt und vergewaltigt werden, agressive Männer lieben wir. Angesichts der Tatsache, dass häusliche Gewalt immernoch die Haupttodesursache für Frauen zwischen 16 und 44 Jahren ist, ist diese Aussage mehr als unüberlegt.
Auch die Aussage Männer wären benachteiligt ist angesichts der strukturellen Benachteiligung (Lohnungleichheit, Verwehrung von reproduktiven Rechten, etc) von Frauen lächerlich und armselig.
Wie notwendig der ganze „Gender-Kokolores“ ist, wird klar wenn man das Männlichkeitsbild des Autors betrachtet.
Männlichkeit liegt in den Extremen. Männer stehen an der Spitze der Gesellschaft – aber auch an ihrem Ende. Die meisten Genies sind Männer – aber auch die meisten Idioten. Männer investieren mehr Energie in den Aufbau der Gesellschaft – aber auch in deren Zerstörung. Die übergroße Mehrheit der Kriminellen sind Männer – aber auch die übergroße Mehrheit der Polizisten und Gefängsniswärter. Männer unterdrücken zuweilen Frauen – aber den meisten Aufwand treiben sie bei der Unterdrückung anderer Männer. Und hinter jedem Mann, der eine Frau schlecht behandelt, steht einer bereit, sie zu retten.
Frauen hingegen:
Konkret sieht das so aus, dass Frauen zur Armee gehen dürfen, aber nicht wirklich kämpfen oder gar sterben wollen; dass sie sich im Beruf selbst verwirklichen wollen, aber nicht bei der Müllabfuhr, im Bergbau oder beim Katastrophenschutz; dass sie Karriere machen, aber nicht dieselben Risiken eingehen wollen wie Männer, die wie selbstverständlich 93 Prozent der Arbeitsunfallopfer stellen. Der Tod im Dienst oder fürs Vaterland ist nach wie vor Bestandteil der männlichen, nicht der weiblichen Pflichterfüllung. Frauen wollen Männergewalt anklagen, sich aber weiterhin von Männern dagegen schützen lassen. Und so fort.
Hier werden soviele Stereotypen aufeinmal aufgefahren, dass man garnicht mehr weiß wohin damit. Der Tod fürs „Vaterland“, sollte weder für Männer noch für Frauen selbstverständlich sein. Nicht für so eine banale Sache sterben zu wollen ist nicht weiblich, sondern vernünftig. Dass Frauen nicht im Bergbau arbeiten, hat tiefere Gründe als ein „die sind sich zu gut dafür“. Eher liegt es an der Tatsache, dass die stereotypisierte Einstellung gegenüber Frauen sie von vorneherein von solchen Brufen fernhält. Frauen werden (von eben solchen Menschen wie diesem Autor) als schwach und empfindlich charakterisiert und deshalb so erzogen, dass ihnen der Berufswunsch Bergbauerin fern liegt.
Und wir Frauen wollen keinen Mann der uns rettet, sondern eine Welt in der es nicht mehr notwendig ist gerettet zu werden, weil wir nicht aufgrund unseres Geschlechts in Gefahr sind. Das es Männer braucht um Frauen zu retten, zeigt uns erstens, dass nur Männer in Positionen (Polizei, Anwälte, Richter) sind, in denen sie schützende Funktionen ausüben können, zum anderen veranschaulicht es die patriarchale Gesellschaft, in der Frauen Männergewalt ausgeliefert sind und nur durch Hilfe anderer Männer geschützt werden können. Dies ist aber keine normales Phänomen, sondern zeigt die Minderwertigkeit von Weiblichkeit in unserer Gesellschaft.
Beim Tipp des Autors, dass sich Männer „ritterlich“ verhalten sollen, denn „ein wirklicher Schaden entstünde erst, wenn der Mann sich auf den Krieg der Geschlechter wirklich einließe, die Frauen also wie andere Männer behandelte“, dies führe nämlich zur „Entzauberung der Welt“, kann man nur energisch den Kopfschütteln und hoffen, dass die Journalisten der Zukunft wenigstens mit einem Funken kritischer Bildung und Reflexionsvermögen ausgestattet sind.
Und würde man Jungs in ihrer Kindheit mit rosa Feen und Puppen spielen lassen, statt mit Spielzeugwaffen, die sie zu unsinnigen nationalistischen Toden programmieren, würden auch sich vielleicht auch weniger erwachsenen Männer nach Frauen sehnen, die ihnen mit ihrer Lieblichkeit und Reinheit, die Tür zu einem Zauberwald öffnen, wo sie auch mal glitzern dürfen.
Lieber Herr Klonovsky, Frauen neigen auch zu Extremen, vor allen ich, wenn ich so einen Schwachsinn lese!