von Nadine (Mädchenmannschaft)
Über den Gehalt der Foto-Lovestorys im Jugendmagazin Bravo lässt sich streiten: Geschlechterklischees und Heternormativität sind immer wieder gern gesehene Zugaben für die Redaktion, um die Geschichten der Jugendlichen mit Inhalt zu füllen.
Uns erreichte gestern ein Hinweis auf diese Geschmacklosigkeit in einer Foto-Lovestory namens “Der One-Night-Stand” (Triggerwarnung!): Neben den üblichen langweiligen sexistischen Implikationen (Jungs wollen unter sich sein und Fußball gucken, Mädchen nerven dabei nur – Mädchen wollen lieber kuscheln, sind emotional und engen ihren Partner ein), wird in diesem Fotostrip nicht-konsensualer Sex dargestellt, ohne diesen zu problematisieren.
Sie betrinkt sich, weil sie sauer auf ihren Partner ist, ein anderer Junge bringt sie nach Hause. Dort schläft sie betrunken ein, während er ihre Lage schamlos ausnutzt. Die Situation wird im Anschluss nicht problematisiert, sondern als “harmloser” One-Night-Stand und “Fremdgehen” verkauft. Als ob das nicht schon unerträglich genug wäre, erfährt sie im Anschluss, dass der Junge, der gegen ihr Einverständnis und ohne Kondom Geschlechtsverkehr mit ihr hatte, ein HIV-Infizierter ist. Zu den Vergewaltigungsverharmlosungen, -mythen und Victim Blaming in dieser Fotoserie gesellen sich also auch noch Vorurteile gegen HIV-Erkrankte, die – pathologisiert und sozial isoliert – rücksichtlos Menschen “anstecken”, sobald sich eine Gelegenheit ergibt.
Besonders widerlich in dieser Bravo Foto-Lovestory ist das Gegeneinander-Ausspielen von diskriminierenden Klischees gegenüber Frauen, die vergewaltigt wurden, und HIV-Infizierten. Wer_welche sich beschweren möchte, kann dies beim Presserat tun oder eine Email an die Bravo-Redaktion schreiben.
„Stürmer“ Tshirt…
das schlimmste daran ist aber eigentlich das es wahrscheinlich sogar noch gut gemeint ist und die macher_innen sich einreden sie würden aufklären, vorurteile bloßstellen und mit diesem basti positive vorbilder schaffen *kotz*
hab da vor ein paar tagen direkt eine beschwerde an den presserat geschickt. ich hoffe, dass es da grad einen beschwerdeansturm gibt:)
jungejunge, die ist ja mal wirklich krass, die story, durchgehend übel!:o
Ich will die „Story“ keinesfalls verharmlosen, meine aber, gerade bei etwas derartig Heiklem sollte man versuchen, möglichst genau zu formulieren. Ich finde der Satz: „Dort schläft sie betrunken ein, während er ihre Lage schamlos ausnutzt“, suggeriert etwas Falsches, nämlich eine Vergewaltigung während das Opfer schläft wie etwa im Film Kids. Dies kommt in der „Story“ so aber nicht vor.
Gerade bei einer Beschwerde beim Presserar könnte Bravo solche Ungenauigkeiten nutzen, um sich herauszureden. Besser wäre es darzulegen, dass es auch so noch eine Vergewaltigung darstellt.
oO oha. das ist echt schlimm. das ist ja, als würde das vergewaltigte Mädchen zur Polizei gehen und die Polizisten würden ihr sagen: „Ach wir können nichts für dich machen. Bei einem harmlosen One-Night-Stand …“ …
„„Dort schläft sie betrunken ein, während er ihre Lage schamlos ausnutzt“, suggeriert etwas Falsches, nämlich eine Vergewaltigung während das Opfer schläft wie etwa im Film Kids. Dies kommt in der „Story“ so aber nicht vor.“
nö, aber sie verliert doch das Bewußtsein, oder zumindest suggeriert das ihre Denkblase.
Bääh, ich hab mir den Comic garnicht durchgelesen, so sehr wie das schon bei den ersten 3 Bildern von Stereotypen trieft
Danke übrigens für den Artikel! Ich finde es wichtig sowas zu kritisieren!
das geht echt gar nicht..boah…
(spon)
danke @Leonie
sorry, ich kann die story nicht original lesen – mir reicht das, was ich im webz dazu lese (hier, MM u.a. blogs) – und da bin ich bereits „jenseits von worten“.
(ausserdem lese ich seit x+jahren mainstream-medien wie sp0n etc. sowieso nicht)
danke auch @tee von wg. „tendenzioes formulierte kritik“ – schlimmer geht immer ?!
methinks : es hackt !
(bitte in grossbuchstaben lesen/denken)
und meine „naive“ frage : wieso gibt es sowas wie Bravo überhaupt noch ?!
denn : ich will (endlich) in einer sog. sex-positiven gesellschaft leben.
DAS ist das perpetuum von sex-negativ (inkl. aller denkbaren ant-ismen) für mich.
Die Story ist so plump und doof, die kann man nicht ernst nehmen. Habe den Inhalt schon wieder halb verdrängt und ärgere mich für die 10 Minuten, die ich für das Durchklicken gebraucht habe. Irgendwelche künstlerischen oder nichtkünstlerischen Aussagen für oder gegen irgendwas kann ich nicht erkennen.
ich hab die story leider nicht gelesen kann mir jemand sagen weche numer das heft hat
ps. juristisch ist das nicht mal nee vergewaltigun sondern sex mit einer hilflosen person was es nicht beser macht